Was sagt das Fell über einer Katze aus?

Das Fell einer Katze ist nicht nur ein Schutz vor Kälte und Nässe, sondern auch ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Die Fellfarbe, die Fellzeichnung und die Fellstruktur können Hinweise auf den Charakter, die Gesundheit und die Abstammung einer Katze geben. In diesem Artikel werden wir uns einige Aspekte des Katzenfells genauer ansehen und erklären, was sie über unsere Samtpfoten aussagen.

Die Fellfarbe und der Charakter

Die Fellfarbe einer Katze wird durch ihre Gene bestimmt, die auch andere Merkmale wie die Augenfarbe, die Ohrenform und die Schwanzlänge beeinflussen. Die Gene können auch einen Einfluss auf das Verhalten und die Persönlichkeit einer Katze haben, wie einige Studien nahelegen. Natürlich spielen auch andere Faktoren wie die Erziehung, die Umwelt und die Erfahrungen eine Rolle, aber die Fellfarbe kann dennoch einige Tendenzen aufzeigen.

Laut einer amerikanischen Studie von der Universität von Kalifornien, die die Fellzeichnung einer Katze mit ihrem Charakter in Verbindung bringt, sind dreifarbige oder schildpattfarbige Katzen besonders komplex und vielschichtig. Sie sind verspielt, aber auch schnell reizbar und zickig. Diese Katzen sind fast immer weiblich, da die Gene für die rote und die schwarze Fellfarbe auf dem X-Chromosom liegen. Nur sehr selten kommt es vor, dass eine Katze zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom hat, dann ist sie ein dreifarbiger Kater.

Getigerte Katzen sind abenteuerlustig und neugierig. Sie lieben es, draußen in der Natur zu sein und neue Dinge zu entdecken. Sie sind furchtlos, offen und selbstbewusst, aber auch eigenwillig und stur. Die getigerte Fellzeichnung ist die ursprünglichste und häufigste bei Katzen, da sie eine gute Tarnung bietet. Es gibt verschiedene Arten von getigerten Katzen, wie gestreifte, gestromte, getupfte oder marmorierte.

Schwarz-weiße Katzen sind intelligent, aktiv und geschickt. Sie brauchen viel Beschäftigung und Herausforderung, sonst langweilen sie sich schnell. Sie sind gute Jäger, aber auch treue Freunde, wenn sie eine enge Bindung zu ihrem Menschen aufgebaut haben. Die schwarz-weiße Fellfarbe ist sehr verbreitet und kommt in vielen Rassen vor.

Rote Katzen sind verspielt, verfressen und gesellig. Sie sind immer in der Nähe ihres Menschen und suchen seine Aufmerksamkeit. Sie sind freundlich, anhänglich und verschmust, aber auch eigensinnig und dominant. Die rote Fellfarbe ist seltener als die schwarze oder die getigerte und kommt häufiger bei Katern als bei Katzen vor, da das Gen für die rote Farbe ebenfalls auf dem X-Chromosom liegt.

Weiße Katzen sind ruhig, gelassen und unabhängig. Sie sind oft etwas distanziert und wählerisch, aber auch elegant und anmutig. Sie sind sensibel und brauchen eine ruhige und harmonische Umgebung. Die weiße Fellfarbe ist eine Besonderheit, die durch ein Gen verursacht wird, das alle anderen Farben überdeckt. Weiße Katzen können blaue, grüne oder unterschiedliche Augenfarben haben. Manche weiße Katzen sind auch taub, da das Gen für die weiße Farbe auch das Hörvermögen beeinflussen kann.

Graue Katzen sind ähnlich wie weiße Katzen, aber etwas lebhafter und neugieriger. Sie sind schlau, anpassungsfähig und selbstständig, aber auch loyal und liebevoll. Sie sind oft sehr schön und haben ein seidiges Fell. Die graue Fellfarbe ist eigentlich eine Variante der schwarzen Farbe, die durch ein Gen verdünnt wird. Graue Katzen können auch getigert oder gefleckt sein.

Die Fellstruktur und die Gesundheit

Das Fell einer Katze besteht aus drei Schichten: der Unterwolle, dem Deckhaar und den Grannenhaaren. Die Unterwolle ist die weiche und flauschige Schicht, die die Katze warm hält. Das Deckhaar ist die mittlere Schicht, die die Farbe und die Zeichnung des Fells bestimmt. Die Grannenhaare sind die längsten und härtesten Haare, die der Katze das Tasten und das Orientieren ermöglichen. Die Fellstruktur kann je nach Rasse, Alter und Jahreszeit variieren, aber auch ein Indikator für die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Katze sein.

Eine gesunde Katze hat ein glänzendes, sauberes und geschmeidiges Fell, das nicht verfilzt oder schuppig ist. Eine Katze, die ihr Fell pflegt, zeigt, dass sie sich wohl fühlt und sich selbst achtet. Eine Katze, die ihr Fell vernachlässigt, kann krank, gestresst oder depressiv sein. Es gibt verschiedene Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen, die verschiedene Ursachen und Symptome haben können. Einige davon sind:

  • Parasiten: Flöhe, Milben, Zecken oder Würmer können das Fell und die Haut einer Katze befallen und zu Juckreiz, Haarausfall, Entzündungen oder Infektionen führen. Die Parasiten können auch andere Krankheiten übertragen oder die Katze schwächen. Eine regelmäßige Parasitenprophylaxe und eine gründliche Untersuchung des Fells sind wichtig, um einen Befall zu vermeiden oder zu behandeln.
  • Allergien: Katzen können allergisch auf verschiedene Stoffe reagieren, wie z.B. Pollen, Hausstaub, Futtermittel oder Medikamente. Die Allergien können zu Hautausschlägen, Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz führen. Eine Allergie kann durch einen Allergietest diagnostiziert und durch eine Ausschlussdiät oder eine Immuntherapie behandelt werden.
  • Pilzinfektionen: Pilze können das Fell und die Haut einer Katze infizieren und zu kreisrunden, kahlen Stellen, Schuppen oder Krusten führen. Die Pilzinfektionen sind oft ansteckend und können auch auf Menschen oder andere Tiere übertragen werden. Eine Pilzinfektion kann durch einen Abstrich oder eine Kultur nachgewiesen und durch eine medikamentöse Behandlung geheilt werden.
  • Hormonstörungen: Hormone sind Botenstoffe, die verschiedene Funktionen im Körper einer Katze steuern, wie z.B. das Wachstum, den Stoffwechsel oder die Fortpflanzung. Eine Störung des Hormonhaushalts kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie z.B. Haarausfall, Gewichtsveränderungen, Verhaltensänderungen oder Unfruchtbarkeit. Eine Hormonstörung kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt und durch eine Hormontherapie ausgeglichen werden.

Die Fellzeichnung und die Abstammung

Die Fellzeichnung einer Katze ist das Ergebnis einer Kombination von verschiedenen Genen, die die Farbe, die Verteilung und die Intensität der Pigmente im Fell bestimmen. Die Fellzeichnung kann auch Hinweise auf die Abstammung und die Herkunft einer Katze geben, da sie sich im Laufe der Evolution an verschiedene Umgebungen angepasst hat. Es gibt viele verschiedene Fellzeichnungen bei Katzen, aber einige der bekanntesten sind:

  • Tabby: Das ist die ursprünglichste und häufigste Fellzeichnung bei Katzen, die von ihren wilden Vorfahren stammt. Das Fell ist getigert, gestromt, gestreift oder getupft und hat oft ein Muster in Form eines M oder eines Schmetterlings auf der Stirn. Die Tabby-Zeichnung bietet eine gute Tarnung und ist bei vielen Rassen zu finden, wie z.B. der Europäisch Kurzhaar, der Maine Coon oder der Bengalkatze.
  • Point: Das ist eine Fellzeichnung, die durch eine Temperaturabhängigkeit der Pigmente entsteht. Das Fell ist an den kälteren Körperstellen, wie z.B. den Ohren, der Nase, den Pfoten oder dem Schwanz, dunkler als am restlichen Körper. Die Point-Zeichnung ist typisch für die Siamesische Katze, die aus dem tropischen Südostasien stammt, aber auch bei anderen Rassen wie der Heiligen Birma oder der Ragdoll zu finden.